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Eisenbahnmuseum
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An dieser Stelle soll Anton Rieppel zu Wort kommen, einer der Baumeister der Müngstener Brücke zwischen Solingen und Remscheid. Anton Rieppel war zur Zeit des Brückenbaus technische Leiter der "Brückenbauanstalt Gustavsburg" und nachmaligen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN). Er war als Auftragsnehmer verantwortlich für das Gesamtprojekt Müngstener Brücke, soweit es die die statischen Berechnungen, die Vorfertigung in Gustavburg und die Endmontage auf der Baustelle in Müngsten betraf. Sein Name ist auf der um 1960 vom VDI unterhalb der Brücke errichteten Gedenktafel enthalten.
Anton Rieppel beschreibt in seiner 1897 erschienen Schrift "Die Thalbrücke bei Müngsten" detailliert die Entwicklung des Projektes von der Angebotsphase bis hin zur Ausführung des Bauwerks, wobei er er seinen Schwerpunkt auf seinen eigentlichen Tätigkeitsbereich legt - den statischen Berechnungen.
Beim Bau der Müngstener Brücke wurde technisches Neuland beschritten. Zum einen sah man sich erstmals in der Lage, einen Bogen von 170 Metern Spannweite aus Stahlblechen und -profilen im freien Vorbau zu montieren, das heißt ohne irgendein während der Bauphase stützendes Gerüst. Zum anderen legte man den Bogen der Brücke ohne Gelenke aus, was einerseits große Materialeinsparungen mit sich brachte, andererseits jedoch die statische Berechnungen erheblich verkomplizierte. Rieppel geht eingehend auf diesen Punkt ein und lässt den interessierten Leser sozusagen mitrechnen.
Der hier eingestellt Scan der Schrift von Anton Rieppel wurde im Jahre 1986 vom VDI-Verlag unter der ISBN 3-18-400762-6 als Faksimile veröffentlicht. Vorwort und Anhang konnten dagegen aus urheberrechtlichen Gründen nicht mit eingestellt werden.