Alter
Bahnhof Lette
Eisenbahnmuseum
Eisenbahnmuseum
Die Eisenbahner-Pensionärsvereinigung Coesfeld hält ihre jährliche Gedenkfeier für die Kriegsopfer und durch Unfälle ums Leben gekommene Eisenbahner am Volkstrauertag.
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Seit 1958 stand es neben dem Coesfelder Lokschuppen. Bei der Umgestaltung des Coesfelder Bahnhofs wäre es fast der Spitzhacke zum Opfer gefallen: Das Ehrenmal für die in den Weltkriegen gefallenen Lokpersonale. Doch Lokführer Josef Berning kümmerte sich um die Erhaltung der Gedenktafel und der eingemauerten Kapsel mit einer Namensliste.
Die Eisenbahnfreunde vom Museum "Alter Bahnhof Lette" haben nun in Zusammenarbeit mit der Eisenbahn-Pensionärsvereinigung Coesfeld, unter ihrem damaligen Vorsitzenden Benno Melis, im Frühjahr 2000 das Ehrenmal für die Kriegsopfer unter den Coesfelder und Letteraner Eisenbahnern in beiden Weltkriegen neu errichtet.
Es fand seine bleibende Stätte im Museumsgarten des Alten Bahnhofs Lette. Das Ehrenmal wurde in Ziegelsteinbauweise wiederaufgebaut, so wie es von 1958 bis 1992 am Coesfelder Lokschuppen gestanden hat. Dabei halfen Maurer aus den Reihen der Eisenbahnpensionäre. Die Arbeit ist für ihre gefallenen Kollegen beider Kriege gedacht.
In der Kupferkapsel der alten Gedenkstätte befand sich eine handschriftliche Urkunde lediglich mit den Namen der gefallenen Lokführer und Heizer - ohne weitere Angaben. Die Eisenbahnfreunde und die Eisenbahnpensionäre haben diese Liste erweitert um die Namen bis dato aller bekanntgewordenen 133 Kriegsopfer unter den Coesfelder und Letteraner Eisenbahnern aller Sparten und Dienstzweige. Die Angaben werden nach wie vor gesammelt und in ein Gedenkbuch eingetragen, das im Bahnhof aufliegt.
Wenn daher Verwandte, Bekannte oder ehemalige Nachbarn sich eines gefallenen Eisenbahners erinnern, bitten die Eisenbahnfreunde um die entsprechenden Angaben. In einem alten Festbuch werden für den 1. Weltkrieg allein 54 gefallene Coesfelder Eisenbahner genannt. Die Kriegsopfer des 2. Weltkriegs kommen noch hinzu. Vermutlich wird es nie eine absolut vollständige Liste geben, vielleicht lassen sich aber doch manche Erinnerungen sammeln, die sonst verlorengingen. Für jeden Hinweis, die Angabe von Daten und das Ausleihen von Photos sind die Eisenbahner und Eisenbahnfreunde sehr dankbar.
"Wirklich gestorben ist erst der, an den man sich nicht mehr erinnert" - die Erinnerung an die toten Eisenbahner durch das Denkmal soll gleichzeitig eine Mahnung für die Gegenwart und Zukunft sein:
"Nie wieder Krieg!" Denn immer müssen Menschen dabei ihr Leben lassen.